07.09.2018 - Ausblick auf die Saison 2018

Unsere Mannschaft 2018

von Julian Hemmerich

Wie bereits 2016 malten wir uns auch für das Vorjahr eine vordere Platzierung aus, mussten jedoch akzeptieren, dass unsere dünne Personaldecke solche Ziele erst einmal nicht zu lässt. Vor allem die beiden sehr langen Ausfälle der beiden Brüder Matthias (Ellenbogenbruch) und Markus (Luxation der Schulter) trafen uns schwer, da in diesen Gewichtsklassen kein gleichwertiger Ersatz vorhanden war. Somit musste man sich am Ende mit Rang 5 begnügen, um am Ende doch eine Liga aufzusteigen. Der Bayerische Ringer Verband strukturierte seine oberen Ligen komplett neu und somit rutschte man in die Bayernliga auf, die jedoch ab sofort auch geographisch in Nord und Süd geteilt ist. Ohne großes eigenes Zutun kletterte man erstmals seit vielen Jahren wieder in die Drittklassigkeit – nachdem unsere Abteilung 2018 50 Jahre alt wird, könnte man sagen genau zum richtigen Zeitpunkt. Eigentlich sollte sich dadurch in Sachen Gegnern nicht mehr ändern als in „normalen“ Saisonübergängen auch - Kelheim stieg auf, Zirndorf stieg ab, von oben sollte Burgebrach absteigen, als Aufsteiger sollte Rehau hinzu stoßen. Am Konjunktiv merkt man bereits, es kam ganz anders. Burgebrach durfte in der Oberliga verweilen, Zirndorf dafür in unserer Liga. Dann ging es los mit den Rückzügen, wovon es 2018 eine wahre Flut gab. Der erste uns betreffende Rückzug kam von unseren Nachbarn aus Bamberg, die, trotz zwei Männermannschaften in 2017, in diesem keine Mannschaft meldeten. Nachdem das Frühjahr vorbei war, machte man sich auch in Zirndorf und Rehau Gedanken über die anstehende Saison – und kam zu dem Schluss, dass die Bayernliga nicht zu bewältigen ist. Somit sah die Wettkampfplanung für die Saison äußerst gewöhnungsbedürftig aus, denn mit 04 Nürnberg, TV Erlangen, TSV Weißenburg und ASV Neumarkt waren mit uns nur noch fünf Teams übrig. Doch es kam dann doch noch ein weiterer Verein hinzu, denn unsere guten Bekannten vom ASC Bindlach stiegen zwar 2017 sportlich in die 1. Bundesliga auf und wollte diese tolle Herausforderung auch gerne angehen, können den finanziellen Aufwand jedoch einfach nicht stemmen, entschieden sich zum Rückzug und landeten bei uns in der Bayernliga. Um zum sportlichen Ziel zu kommen eine naheliegende Überleitung, denn mit Abstand die stärkste Mannschaft wird der Neuling aus Bindlach zur Verfügung haben und ungefährdet sein, wir würde die Saison gerne in der oberen Tabellenhälfte abschließen und somit auf Rang 3 landen.

Zu den Gegnern 2018:

Großer Favorit im Vorfeld ist natürlich der ASC Bindlach. Eigentlich in die 1. Bundesliga aufgestiegen, zwang der gehörige finanzielle Mehraufwand die Oberfranken zum Rückzug in unsere Bayernliga. Zwar gibt es kleine Veränderungen im Kader, wie den Abgang von Sascha Büchner, doch die Aussicht auf die Herausforderung 1. Liga hielt das Team größtenteils zusammen und weckte auch bei anderen talentierten Ringern das Interesse. So wechselte beispielsweise mit Anthony Sanders eine große deutsche Nachwuchshoffnung zum ASC und wird nun mit seinen Fähigkeiten oftmals unterfordert sein.

Prognose: Platz 1

In den letzten Jahren immer wieder mit dem Vorhaben des Aufstiegs starteten die Ringer vom SC 04 Nürnberg, doch scheiterten sie trotz einer sehr starken Truppe immer wieder knapp. Auch in diesem Jahr werden die 04er zum Favoritenkreis zählen, vor allem die starke Reservemannschaft machen die Nürnberger sehr flexibel. Als Neuzugang begrüßen sie den jungen Michael Welz, der zwar bereits im Vorjahr von Bundesligist Johannis zurück kehrte, aber erst ab diesem Jahr im Männerbereich startberechtigt ist. Welz ist aktuell 2. Deutscher Meister und wird im Limit bis 57kg schwer zu schlagen sein. Als einzig bekannter Abgang steht dem Kevin Hermann gegenüber, der jedoch bereits im Vorjahr keinen Kampf mehr bestritten hatte.

Prognose: Platz 2

Immer wieder eine Wundertüte ist der TV Erlangen. Gespickt mit starken Routiniers, gibt der Kader durchaus eine Platzierung um Platz 2-3 her, jedoch fehlte hierzu meist die Konstanz beziehungsweise auch die regelmäßige Verfügbarkeit der Spitzenringer. Da in dieser Saison lediglich zehn Kämpfe zu bestreiten sind, ist es durchaus möglich, dass Erlangen an jedem Wochenende in Bestbesetzung antritt.

Prognose: Platz 3-4

Eine starke Saison absolvierte im Vorjahr der TSV Weißenburg, der erstmals nach Jahren wieder eine positive Bilanz vorweisen konnte und damit am Ende auf Rang 4 landete. Zu verdanken hatten die Weißenburger das natürlich zu großen Teilen ihren beiden Verstärkungen aus Ungarn, die in all ihren Duellen siegreich waren. Mit Pal Kottes verließ im Vorfeld jedoch einer der beiden den TSV, über einen möglichen Ersatz ist bisher nichts bekannt, womit es für Weißenburg schwer werden dürfte das Ergebnis der Vorsaison zu bestätigen.

Prognose: Platz 5

In ganz schweren Zeiten steckt aktuell der ASV Neumarkt. Nach dem Bayernligaabstieg 2016, wurde man im Vorjahr beinahe durchgereicht und landete nur knapp vor dem TSV Zirndorf auf Rang 7. Auch in diesem Jahr wird es der ASV sehr schwer haben und dürfte am Ende wahrscheinlich davon profitieren, dass es wohl keinen Absteiger geben wird.

Prognose: Platz 6

Zum Abschluss natürlich noch zu unserem Team. Nach den Verletzungsproblemen der Vorjahre ist unser Kader in diesem Jahr breiter besetzt. Vor allem in den leichten Gewichtsklassen werden wir weniger Besetzungsprobleme haben, denn neben Matthias Bedel können wir dort vor allem auf unsere sehr fleißigen Neuzugänge zählen. So wurde Marvin Richter 14 und darf nun bei den Männern antreten und sowohl Asef Basiri als auch Moghadas Faqiri haben im vergangenen Jahr riesige Fortschritte gemacht und sind eine echte Alternative. Hinzu kommt hoffentlich noch eine Ergänzung in den oberen Gewichtsklassen. Sollten wir diesmal von großen Verletzungssorgen verschont bleiben, hoffen wir auf eine bessere Platzierung als im Vorjahr. Vor allem möchten wir nicht bis in die letzten Wochen in Abstiegssorgen geraten, sondern uns von Beginn an in der vorderen Tabellenhälfte festsetzen.

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